Neu in der Sammlung: Alexej von Jawlensky, Mädchen mit Zopf, 1910

Das Kunstmuseum Bonn freut sich über einen gewichtigen Sammlungszuwachs. Der Mönchengladbacher Unternehmer Dr. Michael Reisen-Hall stellt dem Museum das Gemälde „Mädchen mit Zopf“ von Alexej von Jawlensky als langfristige Dauerleihgabe zur Verfügung.

Die ursprünglich aus dem Nachlass des Künstlers stammende Arbeit, die sich seit 2007 in Schweizer Privatbesitz befand, wurde bei der Ketterer Auktion vom 9. Juni 2023 versteigert.

„Mädchen mit Zopf“ gilt als eins der frühen Schlüsselwerke Jawlenskys. In dem ausdrucksstarken Porträt – einem Lebensthema des Malers – wird ein neuer Umgang mit Farbe und Form spürbar, der sich weitgehend von dem früheren Naturbezug löst. Mit seiner impulsiven Pinselführung, seinen extremen Farbkontrasten, einer spannungsvollen Perspektive und einem zoomartig fokussierten Bildausschnitt, ist es ein Paradebeispiel für Jawlenskys Aufbruch in den Expressionismus, den der Künstler zusammen mit seiner Frau Marianne Werefkin und dem Künstlerpaar Gabriele Münter und Wassily Kandinsky unter anderem mit der Künstlervereinigung des Blauen Reiters ab 1911 wesentlich prägte.

In der Sammlung zur Klassischen Moderne des Kunstmuseums Bonn bildet „Mädchen mit Zopf“ eine hervorragende Brücke zu August Macke, der zusammen mit Franz Marc ebenfalls wichtige Impulse für den Blauen Reiter gesetzt hat. Zudem lässt sich dieses Porträt in einen spannungsvollen Zusammenhang mit Emil Noldes 1919 entstandener „Nadja“ setzen, die sich ebenfalls als Dauerleihgabe aus der Sammlung Dr. Michael-Reisen-Hall im Kunstmuseum Bonn befindet.

Alexej von Jawlensky, Mädchen mit Zopf, 1910, DLG Sammlung Dr. Michael Reisen-Hall, Foto: Ketterer Kunst
Heute

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