Es ist nicht leicht, sich in den Panorama-Landschaften von Corinne Wasmuht (*1964 in Dortmund, lebt und arbeitet in Berlin und Karlsruhe) zurechtzufinden. Zum einen verlangt uns das Format einen Überblick aus der Entfernung ab, den wir angesichts der verschiedenen Perspektivfluchten schnell aus den Augen verlieren. Zum anderen wimmelt es nur so von Motiven, Räumen und Gestalten, die sich aufbauen und zugleich wieder zerfallen. Eine pixelige Landschaft, die wie der Blick in das Innere eines Computers wirkt, trifft auf traumhafte Materie, die von hinten zu leuchten scheint. Straßen sind zu erkennen, Menschen, Architektur, Natur, jedoch weitgehend verzerrt oder in der Auflösung begriffen. Mit ihrer abgebildeten Gleichzeitigkeit, Abstraktion und Verschachtelung fordern diese multidimensionalen Bildräume, deren Bildmotive Wasmuht aus fotografischem Material schöpft und collagiert, unsere Wahrnehmung heraus, und überfordern sie mitunter.
Jedes dieser Wimmelbilder benötigt Monate bis zur Fertigstellung. Der Herstellungsprozess aus einer lasierenden Schichttechnik mit Öl auf Holz ist so altertümlich wie das Ergebnis futuristisch.