Bereits während seines Studiums unternahm Peter Piller (*1968 in Fritzlar) seine erste Peripheriewanderung. Er begann 1994 mit Hamburg, kurz danach folgte das Ruhrgebiet, Barcelona, Graz und schließlich auch Bonn. Die Umwanderungen werden festgehalten in Bild, Schrift und Ton. Piller interessiert dabei besonders der Übergang zwischen Zivilisation und Natur, Stadt und Dorf, bebautem und unbesiedeltem Land sowie deren Zerfransung und Auflösung.
Das Umland rund um Bonn erkundete der Künstler im Jahre 2006 in einer acht Etappen umfassenden Peripheriewanderung. Die Recherche führte Piller für die Beethovenstiftung für Kunst und Kultur der Bundesstadt Bonn durch. 15 Zeichnungen und 36 Fotografien protokollieren und dokumentieren anhand profaner und bisweilen absurd anmutender Eindrücke diese Wanderung entlang der Siedlungsgrenze: Hinterhöfe, Zäune und Garagen, Autos, Briefkästen und Graffiti zeigen und bezeugen architektonische Willkür, mangelnde Planung und ästhetische Fehltritte, aber durchaus auch menschlichen Gestaltungswillen und Zeichen ganz alltäglichen Lebens. Es entsteht ein buchstäblich beiläufiges und doch komplexes Bild gegenwärtiger mitteleuropäischer Zivilisation.