Viktoria Binschtok (*1972 in Moskau) bewegt sich mit ihrer Kunst an den Grenzen von Fotografie zu Malerei, Digitalität und Objektkunst. Für ihre so genannten „Cluster“ greift sie auf Bilder aus dem Fundus des Internets zurück: Der Anfang eines jeden „Cluster“ liegt in einer selbst aufgenommenen Fotografie aus ihrem Archiv, diese speist Binschtok dann in Suchmaschinen ein und lässt sich mit der Suchfunktion „ähnliche Bilder“ Ergebnisse anzeigen. Aus diesen Bildergebnissen wählt sie nach eigenen Kriterien ein Bild aus. Dieses Jpeg wiederum dient ihr als Vorlage für die Schaffung eines neuen Bildes im Atelier.
Die zu vielgestaltigen Displays zusammengefügten Fotografien, für die Skyview beispielhaft ist, öffnen einen Raum für Reflexionen über Herstellung, Präsentation und Rezeption von Bildern: Wer macht all die Bilder, denen wir uns täglich gegenübersehen? Sind wir mit dem nötigen Wissen ausgerüstet, mit dieser Bilderflut adäquat umzugehen? Falls nicht: Wie können wir uns das Rüstzeug dafür aneignen? Wie kommt es, dass wir immer noch dazu neigen, vermeintlichen Dokumentationsfotos zu trauen? Welche Mechanismen greifen, wenn unsere Augen im ersten Moment Stapel von Heftklammern als Teil einer Hochhaus-Landschaft akzeptieren?