Isa Genzken, Wind (weiße Böe), 2009, Aluminiumplatten, Spiegelfolie, Eta-Schaum, Tonpapier, Farbkopie, Büroklemmen, Dauerleihgabe Sammlung KiCo, © Isa Genzken, VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Kunstmuseum Bonn

Nur nichts anbrennen lassen

Nach der großen Bestandsaufnahme der Malerei in der Ausstellung Jetzt! Junge Malerei in Deutschland lenkt das Kunstmuseum Bonn nun den Blick wieder auf die eigene Sammlung, die in ihren vielfältigen Aspekten neu präsentiert wird und Ankäufe und Schenkungen der letzten Jahre sowie Dauerleihgaben aus privaten Sammlungen (KiCo, Mondstudio, Scharpff-Striebich u.a.) einbezieht.

Die Neuhängung bildet dabei zugleich einen Resonanzraum für die zuvor in Jetzt! gezeigten Positionen, denn das Kunstmuseum hat die Malerei von Anfang an als Schwerpunkt seiner Sammlung der Gegenwartskunst definiert. Das Spektrum reicht vom Informel über Blinky Palermo, Gerhard Richter, Sigmar Polke bis hin zu Pia Fries, Christopher Wool und Thomas Huber. Neben einem Raum mit Bildern der 1980er Jahre, die die Malerei emphatisch revitalisiert haben, stehen aktuelle Projekte der Malerei, zum Beispiel von Tobias Pils.

Aber auch die Bildmöglichkeiten der Fotografie werden diskutiert, mit Neuerwerbungen von Fotografien von Heidi Specker und Viktoria Binschtok, die zuvor in Einzelausstellungen des Museums zu sehen waren, mit Fotografien von Claudia Fährenkemper und einem umfassenden Konvolut von Arbeiten von Hartmut Neumann. Als Schenkung erhielt das Museum Werke von Harald Naegeli, der hier nicht als Sprayer, sondern mit seinen Urwolken als Schöpfer utopischer Zeichenräume vorgestellt wird.

Im Videozentrum ist der 2018 erworbene Film Unheil von John Bock zu sehen, der ein Mittelalter voll verstörender Rituale erfindet. Eigene Räume sind Isa Genzken und Georg Herold gewidmet, zwei Künstler:innen, die sich jeder medialen und inhaltlichen Festlegung verweigern, Genzken souverän improvisatorisch, Herold mit respektlosem Humor (Nur nichts anbrennen lassen).

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