Das Werk des 1946 in Brüssel geborenen Malers Walter Swennen ist bislang vor allem in Belgien gewürdigt worden. Die gemeinsam vom Kunstmuseum Bonn, dem Kunstmuseum Den Haag und dem Kunst Museum Winterthur entwickelte Ausstellung weitet diesen Blick ins Internationale und ermöglicht mit rund 65 Arbeiten von den frühen 1980er Jahren bis zur Gegenwart den deutschlandweit ersten musealen Überblick auf das mehr als vier Jahrzehnte umfassende Gesamtwerk.
Von Beginn an bilden Malerei und Text im Werk dieses Künstlers, der in den 1960er Jahren zunächst als Dichter der Beatnik-Generation im Kreis der Brüsseler Bohème um Marcel Broodthaers bekannt wurde, eine untrennbare, immer aber paradoxe Einheit. Dabei geht es Swennen nie um die Versprachlichung des Bildes, sondern vielmehr um die Grenzen der Sprache, jenseits derer sich die Malerei als eine Praxis bewegt, die einer eigenen, per se widersprüchlichen Logik folgt. Mit seiner Haltung, die konzeptuell die Möglichkeiten, Probleme und Grenzen des Mediums austestet, gehört er in eine Linie mit dem belgischen Maler Raoul De Keyser und dem Niederländer René Daniëls. Unter diesen erscheint er gleichzeitig als der experimentierfreudigste. In seiner bewussten Suche nach größtmöglicher Heterogenität bleibt er dabei immer seinem grundlegenden Ziel verpflichtet, Bilder zu erzeugen, die sich selbst als Stolperfalle begreifen.