Bruno Goller, Drei Hüte, 1956, Courtesy: Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal, © Literatur- und Kunstinstitut Hombroich, Bruno Goller-Archiv

Bruno Goller. Retrospektive 1922–1992

Anlässlich der Finissage der Ausstellung Bruno Goller. Retrospektive 1922–1992 laden wir Sie zu einer Dialogführung mit Dr. Ricarda Dick (Literatur und Kunstinstitut Hombroich, Bruno Goller-Archiv) und Dr. Christoph Schreier (Kurator) ein.

Die Veranstaltung ist als Ausstellungsrundgang angelegt und nicht bestuhlt. Sie haben die Möglichkeit, sich Klappstühle an der Museumskasse auszuleihen und diese mit in die Ausstellungsräume zu nehmen.

Lange hat man die Malereigeschichte des 20. Jahrhunderts als Konkurrenzkampf von Schulen und Stilen gedeutet und dabei übersehen, wie bestimmend gerade die Außenseiter für die Entwicklung der Kunst sein können. Zur Gruppe dieser eigenwilligen Einzelgänger gehört – trotz mancher Parallelen die sein Schaffen zur Kunst des Surrealismus und zur neuen Sachlichkeit aufweist – auch Bruno Goller. 1901 in Gummersbach geboren und seit 1927 dauerhaft in Düsseldorf ansässig, entfaltet er in über siebzig Schaffensjahren eine magische Bildwelt, die, im Kontrast zur großen Zeitströmung der Abstraktion, von einem klaren Bekenntnis zur Gegenständlichkeit geprägt ist. Wir erkennen Häuser, Uhren, Hüte, Rosen, Schirme, Mäntel und, nicht zuletzt, Frauen, die in aller Regel typisiert und streng formalisiert wiedergegeben werden. Wenn auch gelegentlich Männer in seinen Gemälden auftauchen, so sind es doch die Frauen, die im Zentrum seiner Kunst stehen. In ihrer idolhaften Präsenz sind sie jedoch so wenig greifbar und ausdeutbar wie all die Gegenstände von denen sie umgeben sind. Welche tiefere Bedeutung führt all die Dinge im Bild zusammen? Sicher sind assoziative Verknüpfungen des Bildinventars punktuell möglich, doch sperren sich Gollers Gemälde gegen eine eindeutige Lesbarkeit. Sie verweigern sich letzten Endes dem Zugriff der Interpret:innen und gewinnen gerade daraus ihre Strahlkraft: die Magie des Rätselhaften.

Die Ausstellung wird unterstützt durch die Karin und Uwe Hollweg Stiftung und die Kunststiftung NRW.

Die Teilnahme ist im Museumseintritt enthalten, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

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