Das Kunstmuseum Bonn freut sich, das Gemälde „Mädchen mit blauen Vögeln“ des expressionistischen Malers August Macke als Dauerleihgabe aus Privatbesitz in seiner Sammlung der Klassischen Moderne begrüßen zu dürfen.
Das Gemälde, das bis 1928 im Nachlass des Künstlers und dann fast 100 Jahre in einer Privatsammlung verblieb, wurde 2022 versteigert. Dem großzügigen Engagement eines rheinischen Privatsammlers ist es jetzt zu verdanken, dass das Werk nun in der Sammlungspräsentation Aufbruch in die Moderne im Kunstmuseum Bonn für die Öffentlichkeit zugänglich wird.
Es zeigt die idyllische Sehnsuchtsvorstellung des Künstlers, der dieses Werk als eines seiner letzten Gemälde im Sommer 1914 kurz vor seiner Einberufung in den Ersten Weltkrieg fertigstellte. Bekanntermaßen fiel August Macke im September des gleichen Jahres als Siebenundzwanzigjähriger im Krieg. Im Bild ist von der herannahenden Katastrophe des Krieges wenig zu spüren, vielmehr wird noch einmal die für Macke so fundamentale Idee des geträumten oder gar verlorenen „irdischen Paradieses“ augenscheinlich, wenn sich im Vordergrund ein von rotflirrenden Baumstämmen umgebenes Mädchen, in ihre eigene Gedankenwelt versunken, zwei großen blauen (Paradies-)Vögeln nähert, die an Störche erinnern.
August Macke und seine Werke sind für Bonn ebenso wie für das Kunstmuseum Bonn von zentraler Bedeutung, da sie die lokale Identität des Künstlers, der mit seiner Familie in der Stadt lebte und hier als zentrale kulturpolitische Figur agierte, mit internationaler Sichtbarkeit verbinden. Vergleichbare Werke befinden sich nur in einigen renommierten Museen weltweit.
Wettbewerb zur Realisierung eines kulturellen Projektes in ausgewählten Räumen des Kunstmuseums Bonn
In der Zeit vom 07.06. – 09.07.2023 möchten wir Sie mit Ihren Projekten ins Kunstmuseum Bonn einladen. Bewerben Sie sich mit einem Projekt zur kurzzeitigen Bespielung (maximal 1 Woche), das gerne auch spartenübergreifend sein kann. Zeigen Sie uns, was Sie machen, denken und was Sie sich wünschen – für sich, für die Stadt, für die Gesellschaft und für die Zukunft! Wir stellen Ihnen Räume des Kunstmuseums einmalig für eine kreative Zwischennutzung zur Verfügung.
Literatur, Mode, Musik, Performance, Theater, etc. – fast alles ist möglich. Nur Ideen für Kunstausstellungen im herkömmlichen Museumsformat können nicht berücksichtigt werden – wir wünschen uns neue Ideen und neue Formate!
Bewerben können sich sowohl Einzelpersonen als auch Projektgruppen und Institutionen aus Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Kreis Ahrweiler oder dem Kreis Neuwied. Eine Altersgrenze gibt es nicht, ein künstlerisches Studium ist ebenfalls keine Voraussetzung.
Die Bewerbungsfrist endet am 31.03.2023, 24 Uhr.
Alle weiteren Informationen finden Sie in diesem PDF.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
Ansprechpartnerinnen:
Dr. Stefanie Kreuzer, stefanie.kreuzer@bonn.de
Dr. Barbara J. Scheuermann, barbara.scheuermann@bonn.de
Das Projekt wird unterstützt durch die IVG-Stiftung, die von der Bürgerstiftung Bonn verwaltet wird.
Juergen Staack, Flower 1 / Flower 2, Sockel, Vase, Sketchbuch und Blume, beide 2023
Dicht vor dem Fenster des ebenerdigen Ausstellungsraums vor geöffneten Jalousien sind zwei Arbeiten des Düsseldorfer Künstlers Juergen Staack so platziert, dass sie für die sich auf dem Museumsplatz befindenden Personen sichtbar sind. Die Arbeiten stammen aus der Serie light-sketch. Auf zwei unterschiedlich hohen hellen Sockeln stehen jeweils eine mit einer Blume bestückte weiße Porzellanvase vor einem ebenfalls auf dem Sockel liegenden aufgeschlagenen Zeichenbuch. Die Jalousien des Ausstellungsraums sind geöffnet und erlauben so den Blick von außen in den Innenraum. Die Durchdringung beider Räume wird damit nicht nur augenscheinlich, sondern sie ist zugleich notwendiger Teil der Installation, die auf dem Sonnenlicht und dem daraus resultierenden Schattenwurf basiert. Der Schatten der Blume fällt je nach Sonnenstand auf das aufgeschlagene Zeichenbuch und lässt den light-sketch – die ephemere Lichtzeichnung des Schattens entstehen, die sich im Lauf der Sonne immer wieder verändert.
Die Arbeiten Juergen Staacks sind minimal. Sie bestehen oftmals aus vergänglichen Materialien oder Situationen – wie das Blütenstillleben, das nur für eine bestimmte Zeit sichtbar ist oder die gesprochene Sprache, die unmittelbar nach dem Aussprechen schon wieder vergangen ist. Darüber hinaus ist der Schatten als signifikanter Bestandteil des Werkes nicht nur immateriell, flüchtig und wenig greifbar, sondern auch hoch komplex mit erkenntnistheoretischen, philosophischen Betrachtungen aufgeladen, man denke nur an Platons berühmte Höhle.
Die Sichtbarkeit des Werkes ist somit an eine Form des Erlebens gebunden, das vor Ort in Raum und Zeit geschieht und ihren Bedingungen ausgesetzt ist. Diese werden in der Arbeit ebenfalls thematisiert: Das Licht, verantwortlich für die Sichtbarkeit und die Entstehung des Schattens, der wiederum an das Vorhandensein eines Objektes gebunden ist; Licht und Schatten verweisen auf einer philosophischen Ebene auf Überlegungen der Erkenntnistheorie, auf einer kunsthistorischen Ebene hingegen, wird das Blumenstillleben natürlich auch zum Zeichen der Vergänglichkeit.
Für unsere Sommer-Workshops mit Kindern und Jugendlichen sind wir auf der Suche nach Knöpfen aller Art:
– aus Holz, Kunststoff, Stoff, Leder, Perlmutt, …
– große und kleine Modelle
– gebraucht oder ungenutzt
Im Rahmen der Workshops möchten wir Ihre nicht mehr benötigten Knöpfe recyceln.
Ihre Knopf-Spenden können während der Öffnungszeiten an der Museumskasse abgegeben oder per Post ans Kunstmuseum gesendet werden:
Kunstmuseum Bonn, Bildung & Vermittlung, Helmut-Kohl-Allee 2, 53113 Bonn
Wir freuen uns!
Freier Eintritt
Geflüchtete, die ihren Status als Geflüchtete durch ein ausländerbehördliches Dokument nachweisen können, erhalten freien Eintritt ins Kunstmuseum.
Kostenlose Workshop-Teilnahme
Jeden Sonntag von 11:15 – 13:15 Uhr findet unser Atelier am Sonntag statt – für Gäste jeden Alters, mit Förder- und Assistenzbedarf, mit und ohne Kunsterfahrung. Geflüchtete sind herzlich eingeladen, kostenfrei an diesen Workshops teilzunehmen. Die Teilnahmezahl ist begrenzt, Teilnahmekarten können an der Museumskasse vor Veranstaltungsbeginn abgeholt werden. Alle Termine des Atelier am Sonntag finden Sie in unserem Kalender.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes hat das Kunstmuseum Bonn in der eigenen Sammlung jene Werke untersucht, die vor 1945 entstanden sind. Hierbei handelt es sich vornehmlich um Gemälde und Papierarbeiten von August Macke und den Rheinischen Expressionisten. Ziel des Projektes war es, die Provenienz der Werke zu ermitteln.
Aber was ist eigentlich Provenienzforschung und wie funktioniert sie? Hier erläutern wir Ihnen das Vorgehen anhand zweier Werke aus unserer Sammlung: http://provenienz.kunstmuseum-bonn.de/
Das Projekt wurde vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert.
Videos für Menschen mit und ohne Demenz
Lassen Sie sich anregen von Gemälden der Rheinischen Expressionisten zum Entdecken und Selbermachen!
In neun kurzen Filmen stellen wir Ihnen Werke unserer Sammlung vor und begleiten Sie bei der bildnerisch-praktischen Umsetzung. Allein oder zusammen mit Angehörigen, Freunden oder Betreuenden oder auch in der Gruppe lassen sich mit einfachen Materialien eigene Bilder gestalten. Probieren Sie es aus, machen Sie einfach mit!
Die Filme finden Sie hier.
Zu allen Filmen versenden wir auf Anfrage Wunder-Kunst-Tüten mit den entsprechenden Materialien (5 Euro / für 2 Pers. 9 Euro; plus Porto). Kontakt: bildung.vermittlung@bonn.de
Mit freundlicher Unterstützung durch die Stiftung „miteinander-füreinander“ der Volksbank Köln Bonn eG