Atheismus, 2007

Rosemarie Trockels (*1952 in Schwerte) Hinwendung zu einem künstlerisch vermeintlich „minderwertigen“ Material und einem dementsprechenden Produktionsprozess – Wolle und Stricken, Filzen – verbindet sich zwar mit verbreiteten Vorstellungen des Weiblichen, aber zugleich unterwandert die Künstlerin diese subversiv. Aus einer entschieden weiblichen Perspektive kritisiert sie bestehende Normen und Regeln, indem sie sie ironisch hinterfragt und letztendlich verkehrt.

Ähnliches gilt auch für den filzbespannten Sessel mit dem assoziationsreichen Titel Atheismus. Die abgesägte Lehne öffnet den Blick ins Innere, in die Logik der Konstruktion und suggeriert zugleich Verletzlichkeit. Seine Oberfläche ist benutzt, gleicht einer aufgerissenen Haut. Ohnehin wirkt das gesamte Gebilde seltsam belebt, wie ein Mischwesen aus Alltagsobjekt und unbestimmbarer, zotteliger Kreatur. Ein wenig lädiert kommt er daher, aber trotzdem mit enormer sinnlicher Präsenz, die humorvoll aufgeladen ist, da die Vorstellungswelten von Titel und Gestalt weit auseinanderfallen. Ist das der profanste, fast allzu alltäglichste Gegenentwurf zum Thron Gottes, auf den wir uns dann als ramponierte „Vernunft-Potatos“ allabendlich ausruhen? Um was zu denken? Und zu glauben, bloß woran?

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