Christof Kohlhöfer studierte von 1965 bis 1971 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys und Karl Otto Götz. In dieser Zeit lernte er Sigmar Polke, einen ehemaligen Schüler von Götz, kennen, mit dem er noch während seines Studiums zu arbeiten begann. Was sie einte, war ein gemeinsames Kunstverständnis und ein Interesse am Einbezug von Alltagsmaterialien in das künstlerische Schaffen. So fotografierte Kohlhöfer zum Beispiel 1968 für Polke die Serie … Höhere Wesen befehlen und filmte das gemeinsame Projekt Der ganze Körper fühlt sich leicht und möchte fliegen.
Nach dem Studium entwickelt Kohlhöfer seine eigene Variante der Pop-Art mit Malerei, Videokunst, Plastik und auch Fotografie weiter. Immer wieder spielt vorgefundenes Bildmaterial eine entscheidende Rolle. Kohlhöfer nähert sich der Welt und der Gesellschaft durch Aneignung an. Vielteilige Werke wie Euphemismus: Everybody is livin’ in the Prison of the own Devine« (1973) kombinieren dabei unterschiedlichste Fotografien zu neuen Sinnzusammenhängen. In der vom Künstler vorgegebenen Hängung, welche auf den ersten Blick wie eine wilde und zufällige Verteilung auf der Wand erscheint, klingt das cinematografische Klischee von Pinnwänden an, die zur Lösung eines schwierigen Kriminalfalls oder zur Aufdeckung einer Verschwörung von Filmhelden angefertigt werden. Die roten Wollfäden allerdings fehlen, sodass es den Betrachtenden überlassen bleibt, die Zusammenhänge zu rekonstruieren und das Netz von Bezügen zu einem Narrativ zu spinnen.