Felix Droese (*1950 in Singen/Hohentwiel) hat sich in seinen Zeichnungen, Papierschnitten und Plastiken vielfach mit dem Motiv des Schiffes auseinandergesetzt. Als Metapher für das Leben mit seinem ungewissen Verlauf und unausweichlichen Ende verbinden sich mit dem Schiff Fahrt und Abenteuer, Ziel und Ziellosigkeit, Verschollen-Sein und Ankommen, Untergang und Rettung.
Das Material für das Glasschiff fand Felix Droese in einer ehemaligen Düsseldorfer Schrebergartenanlage, die im Rahmen der Vorbereitung zur Bundesgartenschau zerstört worden war. Die dem Abriss der Gartenhäuser entstammenden Glasstücke fügte Droese zu einem Schiff zusammen. Seine zahlreichen spitzen Segel verweisen auf extreme Fragilität und ebensolche Gefahr. Mit den Spuren von Schmutz und Erde verweist das Objekt auf den Ort seiner Entstehung und bildet einen Kontrast zum Museumssockel. Einerseits verneint es so illusionistische Verharmlosung. Andererseits kann es sich aber seiner poetischen Wirkung, als empfindliches Objekt auf unbestimmter Fahrt zu navigieren, nicht entziehen. Auf diesem Schiff mit seinen scharfkantigen Bruchstellen gibt es keinen Platz für Passagiere. Seine Fracht ist das Wissen um Zerstörung und Gestaltung.