Joseph Beuys, 1985

Walter Dahn gehört zu jener Künstler:innengeneration, die in den 1980er-Jahren das Bild und das Schaffen von Erzählung oder Fiktion – nach einer Zeit performativen, körperbezogenen beziehungsweise konzeptuellen und minimalistischen Arbeitens in den 1970er-Jahren – wieder ins Zentrum ihres künstlerischen Interesses gestellt haben. Während die Auseinandersetzung mit Bildern, deren Vertreter in Amerika als die Picture-Generation bezeichnet werden, sich in den USA multimedialer äußert, richtet sich in Deutschland die Aufmerksamkeit zunächst auf das Wiederaufkommen der Malerei. Ihre Vertreter wurden als die „Neuen Wilden“ bezeichnet. Walter Dahn ist Mitbegründer der Künstlergruppe Mülheimer Freiheit, deren Mitglieder ebenso wie Dahn Teil dieser künstlerischen Haltung sind. Auch wenn ihn zunächst die malerischen Arbeiten bekannt machten, die zu den „Bad Paintings“, das heißt den bewusst »schlecht« gemalten Bildern gehören, so artikuliert sich Dahn auch und ab dem Ende der 1980er-Jahre verstärkt in anderen Medien wie Fotografie, Film, Siebdruck und Zeichnung. Das Kunstmuseum Bonn besitzt unterschiedlichste Werke des Künstlers. Die Farbfotografie Joseph Beuys zeigt nicht nur seinen Lehrer an der Kunstakademie Düsseldorf, sondern demonstriert ähnlich wie die bewusst »schlecht« gemalten Bilder das bewusst »schlecht« fotografierte Foto. Zu sehen ist paradoxerweise das Farbfoto eines Negativfilmstreifens. Im Vordergrund des Negativs ist Joseph Beuys scheinbar ein wenig überbelichtet abgebildet, im Hintergrund stehen weitere Personen. Der Rand des Negativfilms ist schräg angeschnitten auf der rechten Seite des Farbabzugs zu sehen. Die Umkehrung von Positiv und Negativ sowie das Abbilden des Rands des Filmstreifens, der zudem noch »schief« im Bild liegt, reflektieren einerseits das Medium sowie seine Regeln und Bedingungen bei der Herstellung einer Fotografie und bringen andererseits Joseph Beuys’ Ideen, seine Kritik des traditionellen Kunstbegriffs ins Spiel der inhaltlichen Assoziationen. Denn Beuys bricht mit dem erweiterten Kunstbegriff den traditionellen Grundsatz des Kunstschaffens auf, ebenso wie Dahn mit den „Bad Paintings“ die traditionellen Malereivorstellungen.

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