Auf für ihn typische Weise kontrastiert Sigmar Polke (1941 Oels, Niederschlesien – 2010 Köln) in diesem Werk inhaltlich und malerisch verschiedene Ebenen, indem er die gestisch-wilden Action-Paintings der 1950er Jahre mit einer an die Pop Art erinnernden, schablonenhaften Darstellung eines Männerkopfes kombiniert – die Siebdrucke eines Andy Warhol und die Drip-Paintings eines Jackson Pollock sind so vereint auf einem rosa Bettvorleger. Der sich wiederholende Männerkopf hat große Ähnlichkeit mit David Niven, einem damals bekannten Schauspieler, der zugleich Werbe-Ikone des Rasierapparateherstellers Remington war.
Neben Hinweisen auf die von der Pop Art gefeierten Medien versetzt Polke seine Betrachter:innen mittels Anspielungen auf Badeschaum und rosarote Kunststoff-Flokatis zugleich ins deutsche Wirtschaftswunder der BRD. Anarchisch und humorvoll wirkt der Mix aus Materialien, Techniken und Stilen. Ironisch kontrastiert der Künstler Symbole von Männlichkeit mit der absurden Süßlichkeit des rosa Bettvorlegers.
Unvereinbares und Kunstfernes konterkariert Sigmar Polke stets ironisch und fast misstrauisch in seinen Kunstwerken und verweist damit auf die ideologische Zerrissenheit Deutschlands in der Nachkriegszeit. Unvereinbar erscheint auch der Konflikt zwischen der Schuld der Elterngeneration als deutsches Nachkriegserbe und dem konsumverherrlichenden Wirtschaftswunder.