Unheil, 2018

John Bocks (*1965 in Gribbohm) Arbeiten bewegen sich zwischen Installation, Film und Performance, sie entwerfen ausufernde Material- und Sprachexperimente, die sich nicht auf Gattungsgrenzen einlassen. Ihr formal und inhaltlich offenes Bezugssystem schafft labyrinthische Erzählungen von unmittelbarer physischer Intensität, in denen Elemente der Wirklichkeit, des Traums und der wilden Groteske zu einer eigenen Kunstform verschmelzen. In den letzten Jahren hat sich Bock nach spielerischen Live-Aktionen zunehmend dem Medium des Films zugewandt. In Unheil nutzt er das mittelalterliche Dorf eines  Freilichtmuseums in Torgelow als Drehort für ein düsteres Geschehen voll dunkler unverständlicher Rituale, Apparaturen und Grausamkeiten. Bock erfindet eine enge dörfliche Welt des Aberglaubens, in der eine Mutter ihr krankes Kind dem Wald opfern soll. Schwarze Erde spuckend kriecht aus dem Wald ein Schamane hervor, der der Mutter mit geheimnisvollen Handlungen helfen will und sie in halluzinatorische Zustände versetzt. Bocks Filme zielen nicht auf eine narrative Eindeutigkeit ab, sondern montieren aus sich wechselseitig beziehenden Sprach- und Bildschöpfungen eine verstörende Gegenwelt.

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