Dominique Gonzalez-Foerster, Panoramism and the Abstract Sector, 2022, Dauerleihgabe Sammlung KiCo, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto: David Ertl

Raum für phantasievolle Aktionen

Die Präsentation wirft einen umfassenden Blick auf die Sammlung der Kunst der Gegenwart, die in zwanzig Räumen aus ver­schiedenen Perspektiven neu präsentiert wird. Neben Malerei sind Installationen, Film und Fotografie zu sehen. Die Ausstellung umfasst für das Profil der Sammlung wichtige Werke sowie Neuerwerbungen, Schenkungen und Leihgaben aus Privat­sammlungen. Sie verbindet monografische und themati­sche Werkgruppen von Sigmar Polke bis Monika Baer, von Tamara Grcic, Shannon Bool, Norbert Schwontkowski bis John Bock.

So entsteht ein kom­plexer Parcours der Werke: Äußere und innere Räume sind zu begehen, werden kartografisch vermessen, zu unsicheren Interieurs geöff­net, der Körper wird zur Kampfzone erklärt, Gesich­ter verwandeln sich in Masken, das Ich spielt ver­schiedene Rollen. Malerei zeigt sich als verworrenes Gewebe und glatte Fläche, ordentliche und unordentli­che Überlagerung, alchemis­tische Verschmelzung von Exotik und Populärkultur. Materialien führen ausge­dehnte Gespräche, Fotoserien sammeln die Welt in flexible Speicher, Malerei und Fotografie prüfen die Gleichzeitigkeit des Deutlichen und des Undeutlichen. Das Museum wird zum „Raum für phantasievolle Aktionen“ (Albert Oehlen).

MIT WERKEN VON (AUSWAHL):

Adam Adach, Horst Antes, Monika Baer, Bernhard Johannes und Anna Blume, Reto Boller, Shannon Bool, Ulla von Brandenburg, Michael Buthe, Christo und Jeanne-Claude, Ger Dekkers, Thomas Demand, Andreas Gefeller, Gregor Gleiwitz, Dominique Gonzalez-Foerster, Tamara Grcic, Anton Henning, Charline von Heyl, Maximilian Kirmse, Jürgen Klauke, Imi Knoebel, Michel Majerus, Rune Mields, Susanne Paesler, Blinky Palermo, Alexandra Ranner, Erich Reusch, Gerhard Richter, Ulrich Rückriem, Tomás Saraceno, Felix Schramm, Kristina Schuldt, Norbert Schwontkowski, Rosemarie Trockel, Mark Weggemann und Thomas Wrede.

 

Transparentes Museum

Wer spricht im Museum? Welche unterschiedlichen Perspektiven haben die Museumsmitarbeiter:innen auf ein Kunstwerk?

Ob im handwerklichen Bereich, in der Restaurierung oder der Ausstellungsplanung: Als Mitarbeiter:innen des Mu­seums arbeiten wir alle mit der Kunst und haben zu ihr eine persönliche Beziehung, die über das kunsthistorische Verstehen hinausgeht. Diese individuellen Sichtweisen ste­hen hier im Vordergrund. Im Zentrum des Rau­mes werden ausgewählte Kunstwerke der Sammlung ge­zeigt, die mit un­terschiedlichen Geschichten und Erinne­rungen ver­bunden sind.

Die Präsentation wechselt regelmäßig, um immer wieder neue Perspektiven zu fokussieren. Das letzte Kapitel des „Transparenten Museums“ widmet sich unseren Aufsichten. Vier Kolleg:innen berichten über aufwendige Kunstinstallationen, von Begegnungen mit Künstler:innen und über ihre Veranwortung gegenüber den Kunstwerken und Besucher:innen.

Zum Digital Guide

Ausstellungsansicht „Raum für Phantasievolle Aktionen“: Reto Boller, A-04.3, 2004, Dauerleihgabe Sammlung Mondstudio; Markus Weggenmann, Ohne Titel, 2005

Sammlung in Bewegung

2024-2025 hat das Kunstmuseum Bonn ein neues Beleuchtungssystem erhalten, das im Sinne der Nachhaltigkeit energieeffizienter ist und sich unkompliziert konservatorischen Bedingungen anpassen lässt. Im Zuge des Umbaus wurden sukzessiv Raumblöcke geschlossen und daraufhin mit neuen raumfüllenden Installationen wiedereröffnet.

Anton Henning: Interieur No. 681, bestehend aus: Maurice Landschaft, 1977, Ohne Titel, 2004, Interieur No. 633, 2022, Portrait No. 187, We Are Shown The Path Taken By Truth No. 3, 2022 und Interieur No. 641, 2022, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto: David Ertl

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