Körper, Raum und Medium bzw. Material sind zentrale Bestandteile der Kunst von Shannon Bool (*1972 in Comox). Die Künstlerin eignet sich für ihre Werke vielfältige Techniken an. So umfasst ihre künstlerische Praxis die Anfertigung von Teppichen, Skulpturen, Gemälden oder Fotogrammen. Häufig weisen ihre Werke einen handwerklichen, zumeist traditionell weiblich konnotierten, Gestus auf.
Underwater City gehört zur Serie der sogenannten „Grid- und Waffle Paintings“, in denen sich die Künstlerin mit den verschiedenen Lesarten der Moderne auseinandersetzt. Sie basieren auf dekonstruierten Bildern brutalistischer Bauten der 1960er Jahre. Am Computer collagiert Shannon die funktionale Architektur und lässt abstrakte Muster entstehen, die jegliche Funktion einbüßen.
Das Werk besteht aus bemalter Seide. Aufgespannt auf einen Spiegel scheint es von innen heraus zu leuchten und reflektiert buchstäblich die Durchlässigkeit fester Definitionen von Geschlecht, Kultur und Identität. Die Betrachter:innen blicken durch den Stoff und in den Spiegel auf sich selbst – so finden sie sich selbst zwischen den verschiedenen Bildebenen wieder.