Als August Macke (1887 Meschede– 1914 Perthes-lès-Hurlus) 1911 mit seiner Familie nach einem längeren Aufenthalt am Tegernsee wieder nach Bonn zurückkehrte, erwartete ihn dort die Einrichtung eines neuen Ateliers. Um diesen kreativen, urbanen Dreh- und Angelpunkt herum entstanden zahlreiche Werke. Das Vorstädtische, das der Künstler um sich herum wahrnahm, und auch die unmittelbare ländliche Umgebung Bonns waren Anstoß und Motiv seines künstlerischen Schaffens. Gemeinsam mit seinem Künstlerfreund Hans Thuar, mit dem ihn bereits seit 1897 eine lebenslang anhaltende Freundschaft verband, malte Macke in freier Natur. Mackes Gemüsefeld sowie Thuars Messdorf sollen zeitgleich am selben Ort entstanden sein. Die gestaltete Landschaft, die Spuren ihrer bäuerlichen Nutzbarmachung trägt, bildet das Motiv beider Gemälde.
In Mackes Werk steht aber nicht die dokumentarische, naturnahe Darstellung der Situation im Vordergrund, sondern das Zusammenspiel der Farben und Formen. Macke, der sich zum Entstehungszeitpunkt des Werkes schon einige Jahre mit den Arbeiten von Henri Matisse beschäftigt hatte, löste sich in diesem Gemälde von der Vorstellung, dass im malerischen Prozess das Licht additiv den Gegenständen beigeordnet wird. Vielmehr ging er dazu über, das Licht durch die Intensität der Farben hervorzubringen, auch wenn sich die ausgewählten Farben vom Naturvorbild weit entfernen, wie das leuchtende Rot, das sich aus dem Bildraum in die Landschaft ergießt.